Nachruf: SPD Essen trauert um Annette Jäger

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Unser Archivfoto zeigt den Stadtempfang anlässlich des 80. Geburtstags von Annette Jäger. Oberbürgermeister Thomas Kufen, Altoberbürgermeisterin Annette Jäger und Bürgermeister Rudolf Jelinek (von links). Foto: Elke Brochhagen

Frank Müller, Vorsitzender der SPD Essen, Ingo Vogel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen:

„Mit großer Bestürzung haben wir heute Morgen vom Tod unserer langjährigen Weggefährtin Annette Jäger erfahren. Annette Jäger war ohne Zweifel eine der prägendsten Persönlichkeiten der Essener Sozialdemokratie. Als Essener Oberbürgermeisterin prägte sie von 1989 bis 1999 auch das Gesicht der Stadt Essen maßgeblich mit. Durch ihre bürgernahe und herzliche Art ist sie auch nach Ihrer Amtszeit vielen Essenerinnen und Essenern in guter Erinnerung geblieben.

Annette Jäger kam am 07. Juli 1937 als jüngste von drei Schwestern im Essener Norden zur Welt. Nach Abschluss der mittleren Reife begann sie eine Ausbildung bei der Essener Stadtverwaltung. 1966 trat sie der SPD bei und war später langjährige Vorsitzende der SPD Heisingen. 1984 wurde sie in den Rat der Stadt Essen gewählt und amtierte schließlich von Oktober 1989 bis September 1999 als Oberbürgermeisterin der Stadt Essen. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt als Oberbürgermeisterin blieb sie im Rat der Stadt politisch aktiv und wirkte als Bürgermeisterin und später als sachkundige Bürgerin zum Wohle der Menschen in unserer Stadt mit. Sie war während ihrer Tätigkeit im Rat auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der Messe Essen und Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse Essen. Neben ihrer politischen Tätigkeit war Anette Jäger immer auch im Ehrenamt, hier vor allem im sozialen Bereich tätig. Bei der Arbeiterwohlfahrt war sie über 50 Jahre unermüdlich aktiv und wurde sogar zum Ehrenmitglied des Kinderschutzbundes ernannt. Für ihr Engagement wurde Annette Jäger 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, 2011 verlieh ihr der Rat der Stadt Essen den Ehrenring und 2012 wurde ihr schließlich der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.

Verdienstorden und Ehrenring

So war es nur folgerichtig, dass die Essener SPD bei der Suche nach einer Namenspatin für den Ehrenamtspreis bei Annette Jäger nachfragte. Denn kaum jemand verkörperte das Motto der Auszeichnung, „Engagement braucht Wertschätzung“, so glaubwürdig wie Annette Jäger. Es ist uns eine Ehre, dass wir Dank ihrer Zusage seit 2022 den Annette-Jäger-Ehrenamtspreis verleihen und damit von nun an zu ihrem Gedenken beitragen dürfen. Mit Annette Jäger verliert die Essener Sozialdemokratie nicht nur eine ihrer großen Persönlichkeiten, sondern auch eine herzliche und stets engagierte Weggefährtin und Kämpferin für Gerechtigkeit. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freunden. Ruhe in Frieden, liebe Annette.“