Nachruf: AWO Essen trauert um Annette Jäger

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Die ehemalige Oberbürgermeisterin Annette Jäger und der AWO Ehrenvorsitzende Klaus Johannknecht waren langjährige Weggefährten. Klaus Johannknecht hat viele Jahre in ihrem OB-Büro gearbeitet. Hier gratuliert Frau Jäger zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Foto: Archiv

Die Essener AWO trauert um ihr langjähriges Mitglied Annette Jäger. Noch vor wenigen Wochen war die ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Essen für ihre 50-jährige Mitgliedschaft und ihren unermüdlichen Einsatz für die Essener AWO von Vorstand und Präsidium des Kreisverbandes geehrt worden.

Annette Jäger trat am 1. Juni 1973 in die Essener AWO ein. Hier fand sie neben ihrer regen Aktivität für die Essener SPD ein weiteres Betätigungsfeld, sich sowohl für die ältere Generation einzusetzen wie auch für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen und stehen. Die enge Verbindung zur Essener AWO und dem AWO Ortsverein in Heisingen sollte ihr Leben lang nicht abreißen.

Zusammen mit dem langjährigen Vorstandsmitglied Ursula Wöll-Stepez setzte sie sich maßgeblich dafür ein, dass aus dem Alten Rathaus Heisingen ein lebendiges Begegnungszentrum für alle Bürger wurde. Bis zum heutigen Tag sind das „Freitagscafé“, der Seniorenclub, die Bingo-Nachmittage oder der Handarbeits- und Bastelclub beliebte Treffpunkte für viele Menschen aus dem Stadtteil. Daneben war Annette Jäger zwei Jahrzehnte lang im Stiftungsrat der Gemeinschaftsstiftung der AWO Essen aktiv.

„Annette Jäger war ein Mensch, der sich während seiner gesamten Laufbahn in den Dienst des Nächsten gestellt hat.“

Klaus Johannknecht, Ehrenvorsitzender der Essener AWO, ist langjähriger Weggefährte von Annette Jäger und hat viele Jahre während ihrer Amtszeit als Essener Oberbürgermeisterin in ihrem Büro gearbeitet: „Mit Annette Jäger verliert die AWO und die Stadt Essen einen Menschen, der sich immer um das Wohl der Schwächeren in dieser Gesellschaft bemüht hat. Sie hat während ihrer aktiven Zeit die soziale Landschaft dieser Stadt maßgeblich mitgeprägt. Ihr Handeln war immer lauter und ehrlich und war ein soziales Engagement, wie es die Grundwerte der AWO – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz – zum Ausdruck bringen.“ Klaus Persch, Präsidiumsvorsitzender der Essener AWO: „Annette Jäger war ein Mensch, der sich während seiner gesamten Laufbahn in den Dienst des und der Nächsten gestellt hat. Sie hat mit ihrem Wirken die Essener AWO enorm bereichert. Wir betrauern zutiefst ihren Verlust.“ Oliver Kern, Vorstand der AWO Essen: „Annette Jäger gehört zu den Menschen, die die Essener AWO zu dem gemacht haben, was sie heute ist: eine Heimat und ein Anwalt für die Schwachen in unserer Gesellschaft. Ihr Engagement kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Claudia Osterholt, Vorständin der AWO Essen: „Annette Jägers Laufbahn ist beispielhaft für praktisches soziales Engagement, wie es eine wirkliche Hilfe für die Menschen ist. Darüber hinaus ist ihr Werdegang auch für mich als Frau inspirierend: Sie hat es geschafft, als Frau in einer in ihrer Zeit immer noch vom anderen Geschlecht sehr stark geprägten Gesellschaft, sich durchzusetzen und über viele Jahre eine gestaltende Rolle einzunehmen. Auch dem gebührt allergrößter Respekt. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden Frau Jägers.“

Oberbürgermeisterin von 1989 bis 1999

Annette Jäger prägte als Oberbürgermeisterin von 1989 bis 1999 in erheblichem Maße die Entwicklung der Stadt Essen. Für ihre vielfältigen Verdienste und Aktivitäten erhielt sie im Jahr 2003 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2011 den Ehrenring der Stadt Essen und 2012 den Verdienstorden des Landes NRW.