Seit Jahren ist das Grundstück Pläßweidenweg in der Steeler Ruhrau und seine Nicht-Vermarktung als Gewerbefläche ein großes Thema im Stadtbezirk VII. Im November 2020 sprach SPD-Ratsfrau Michaela Heuser Klartext.

„Lange Leitung“ des Ruhrverbands?

Der ehemalige Sportplatz „Kampfbahn Ruhrau“ und die Kleingartenanlage seien endgültig Geschichte. Laut einem von ihr angeforderten Sachstandsbericht befänden sich auf dem ehemaligen Sportplatz noch zwei Gastanks, die zu entfernen seien. Der Ruhrverband müsse noch eine Leitung unter der künftigen Gewerbefläche verlegen. Bevor das passiert, müsse das Gelände auf Kampfmittel untersucht werden. Der Ruhrverband plane danach die Verlegung, die ein Jahr dauern werde.
Jetzt sind zwei weitere Jahre vorbei und das Stadtpresseamt teilte MEIN KURIER mit: „Bevor die Stadt Essen mit der Herrichtung der ehemaligen Sportplatzfläche Pläßweidenweg zur Vermarktungsvorbereitung beginnen kann, muss der Ruhrverband den derzeit noch unter der Fläche verlaufenden Kanal außer Betrieb nehmen. Nach hiesigem Kenntnisstand sollen entsprechende Bauaktivitäten Anfang kommenden Jahres beginnen und mindestens ein Jahr andauern. Am Ende dieser Arbeiten des Ruhrverbandes wird der derzeitige Kanal dann außer Betrieb genommen. Weitere Details zum Zeitplan müssten entsprechend beim Ruhrverband erfragt werden. Ab dem Zeitpunkt der Außerbetriebnahme des Kanals kann dann die Herrichtung der Fläche zur Vermarktungsvorbereitung durch die Stadt Essen beginnen. Diese Arbeiten werden dann voraussichtlich rund sechs Monate in Anspruch nehmen. Zurzeit nutzen die Fläche – wie schon im vergangenen Jahr – einige Aussteller des Steeler Weihnachtsmarktes.“
Hintergrund: Seit 2011 liegt ein Ratsbeschluss dafür vor, das alte Sportplatzgelände am Pläßweidenweg als Gewerbefläche zu vermarkten. Bis zu 1,5 Mio. Euro sollen so in die Stadtkasse fließen. Interessenten gab es, doch da die Stadt sich nicht rührte, sind viele längst in Nachbarstädte abgewandert. Zwischenzeitlich wurde das Areal als Flüchtlingsdorf genutzt (2015 / 2016). Bereits damals war die Leitung / der Kanal des Ruhrverbands ein Thema – das Flüchtlingsdorf wurde trotzdem gebaut. Seit 2019 liegt nun ein Bebauungsplan vor, doch das Grundstück am Pläßweidenweg in der Steeler Ruhrau verwildert und vergammelt.                                                                     Detlef Leweux