AWO Essen: Brigitte Böcker redet mit ihren Gästen im Erzählcafé gerne von „Höcksken auf Stöcksken“

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Wir trafen Brigitte Böcker mit ihrem Erzählcafè-Gast Dirk Heidenblut im 60+Zentrum der AWO Essen. Foto: Lew

Die MEIN KURIER-Redaktion hat Brigitte Böcker in ihrer Serie „Erzählcafé“ mit dem SPD-Bundestagabgeordneten Dirk Heidenblut live erlebt. Was steckt hinter diesem Erfolgsformat?

Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Ich bin seit 1985 in Ehrenamtlicher Tätigkeit. Angefangen hat alles mit dem Kulturamt der Stadt Essen. Man suchte zu dieser Zeit geschichtsinteressierte Leute für das Projekt Kult Ursachen Altenessen. Im Einkaufs-Center Altenessen, dem heutigen Allee Center, warb man hierzu mit einer Veranstaltung. Die Neugierde und das Interesse brachten mich dann zu dieser Sache. Wir hatten verschiedene Gruppen, die Verschiedenes erarbeiteten. So war ich mit Begründerin des Lesebuchkreises Altenessen. Dann gab es noch einen Frauenkreis, der sich mit Kochen – früher und alttags – und Geschichte befasste. Bis ich dann den Auftrag erhielt, mich speziell mit den Kinderschützenfesten zu befassen. Wir haben dann 1986 den Arbeitskreis Kinderschützenfest Altenessen gegründet. Die Feste fanden bis 2000 statt. Seit 1991 bin ich Mitglied der AWO Essen. Für den Ortsverein Altenessen, habe ich in dieser Zeit über 20 Jahre einen Kreativkreis geleitet, bis Karlheinz Freudenberg mich sozusagen aus dem Keller (Raum für Basteleien in der Schonnefeldstr.) herausholte. Seit 2008 bin ich nun in der offenen Seniorenarbeit und versuche mein bestes zu geben.

Wie lange gibt es das Erzählcafé und wie sind Sie auf dieses Format gekommen?
2011 bin ich über das EFI Projekt zum Erzählcafe gekommen, was mich auch nicht mehr losgelassen hat. 2011 kam ich auch zur Ruhrpott – Revue. (Souffleuse).

Was macht richtig Spaß?
Einfach alles. Ich mag es am meisten, wenn die Leute, die bei mir sind, sozusagen von Höxken auf Stöksken kommen. Das Erzählcafe hat zwar immer ein Thema, das angesprochen wird, darf aber ruhig davon abweichen. Je offener es zugeht, um so lebhafter wird es. Ich möchte die Menschen nicht belehren, sondern sie sollen miteinander ins Gespräch kommen.

Lohnt sich ehrenamtliches Engagement?
Ich kann nur von meiner eigenen Person ausgehen. Für mich hat es sich gelohnt und lohn sich noch immer. Man bleibt körperlich und geistig fit. Kann immer wieder neue Kontakte knüpfen. Man kommt eben auch, wenn man nicht ins Theater, Konzert, Kino oder Museum kommt, egal aus welchen Gründen auch immer, mit vielen anderen schönen Dingen in Berührung.

Wird das Ehrenamt – u.a. durch die Politik – genügend anerkannt und gefördert?
In dem einen oder anderem Bereich ja, aber im Allgemeinen nein. Die Ehrenamtsarbeit, wird in vielen Dingen auch ausgenutzt. Wenn ich mir alles genau ansehe: Ja, es gibt reiche Menschen, die das Ehrenamt anschieben und bewerben, doch im Enddeffekt sind es doch die Leute, die wenig Geld in der Tasche haben und das Amt durchführen. Die oft auch trotz Aufwandsentschädigung noch beisteuern. Nur die wenigsten wissen was alles hinter der Ehrenamtsarbeit steckt.

Würden Sie dazu raten, dass man sich ehrenamtlich engagiert?
Aus meiner Sicht und Erfahrung würde ich sagen ja, trotz allem gibt mir das Ehrenamt auch etwas. Die Dankbarkeit der Menschen, für die ich es tue. Sei es ein Lächeln oder der kräftige Händedruck mit einem herzlichen` Dankeschön, es tat gut, endlich hat mir mal jemand zugehört´ oder der so ähnlich.

Nächster Termin am 13. Januar

„Kochen früher und heute“ steht beim AWO-Erzählcafé am Freitag, 13. Januar, ab 15 Uhr, im Haus unterm Regenbogen, Gewalterberg 40, auf dem Programm. Seniorentrainerin Brigitte Böcker macht sich zusammen mit ihren Gästen auf die Spur von Zubereitung früher und heute, Traditionsessen an Festtagen und vielem mehr. Die Teilnahme ist kostenlos.

Ehrenamtatlas – so engagiert sich NRW

Das ist buchstäblich unbezahlbar: Die Ehrenamtlichen in NRW leisten freiwillige Arbeit im Wert von 19,14 Milliarden Euro jährlich. Das geht aus dem „Ehrenamtatlas – So engagiert sich NRW“ hervor, den WestLotto auf der Basis einer aktuellen forsa-Umfrage erstellt hat. Warum macht sich WestLotto für das Thema stark? Die Basis: Das Lotto-Prinzip! Gelder fließen über den Landeshaushalt an gemeinnützige Organisationen, die für eine lebenswerte und vielfältige Gesellschaft sorgen. Unverzichtbar sind die vielen tausend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich in den Organisationen heldenhaft für ihre Mitmenschen einsetzen und deren Engagement oft unerkannt bleibt. Aus diesem Grund setzt sich WestLotto für ein starkes Lotto-Prinzip und die Stärkung des Ehrenamtes in NRW ein.
Die MEIN KURIER-Redaktion stellt die Aktivposten vor Ort – ihre Sorgen, Freuden und Projekte – vor. Den Ehrenamtatlas sowie Ergebnisse und Hintergründe zur repräsentativen forsa-Umfrage finden Sie hier: www.ehrenamtatlas.de