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Essen
28. März 2024
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NACHGEFRAGT bei AWO Essen-Geschäftsführer Oliver Kern: Was bedeutet für Sie Ehrenamt?

Die AWO Essen ist de größte Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland. In Essen gibt es 30 Ortsvereine, über 6.500 Mitglieder, über 1.500 Angestellte und über 1.000 ehrenamtlich Aktive. Wir haben bei AWO Essen-Geschäftsführer Oliver Kern nachgefragt, wie das Ehrenamt in der AWO funktioniert.

Wie wichtig ist das Ehrenamt für die Arbeiterwohlfahrt in Essen, immerhin der größte AWO-Kreisverband in Deutschland?
Oliver Kern: Das ehrenamtliche Engagement in Deutschland ist enorm wichtig. Ich habe schon häufig gesagt, wenn alle Ehrenamtlichen nur mal an einem Tag nicht wirken, dann würden wir ganz schön dumm aus der Wäsche schauen! Das Ehrenamt ist der Kitt für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Wie funktioniert das Miteinander zwischen Hauptberuflichen und Ehrenamtlern?
Das ist eine enorm wichtige Frage. Das Ehrenamt benötigt immer auch das Hauptamt! Es ist naiv anzunehmen, dass das Ehrenamt von alleine funktioniert. Bei der AWO klappt das Zusammenspiel sehr gut – darauf bin ich auch sehr stolz, und danke allen Beteiligten dafür.

Ist das Interesse am ehrenamtlichen Engagement noch da, haben Sie genug „Nachwuchs“?
„Das Interesse ist noch da, aber die Arbeitswelten und damit die Möglichkeit, sich zu engagieren, haben sich verändert. Leider haben wir nicht genug Nachwuchs. Es wäre schön, wenn sich wieder mehr Menschen engagieren würden.
Wird das Ehrenamt in unserer Gesellschaft genug gewürdigt?
Nein, es wird nicht genug gewürdigt. Immer wieder werden die Möglichkeiten „verschlimmbessert“, ehrenamtlich aktiv zu werden. Alle Vereine und Organisationen kennen das! Ich würde mir mehr Dankbarkeit und Unterstützung für die aktiven Ehrenamtler wünschen.

Wie (und ggf. von wem) müsste ehrenamtliches Engagement noch besser unterstützt werden?
Es müssen bessere hauptamtliche, verlässliche Strukturen, auch finanziell, geschaffen werden und ein z. B. kostenfreies Ticket wären nur zwei Beispiele, um das Ehrenamt zu stützen. Auch könnten Arbeitgeber freie Tage zur Verfügung stellen, damit sich auch berufstätige Menschen aktiv einbringen können.

Sind Sie selbst ehrenamtlich tätig?
Ja, bin ich. Ich bin Revisor in einem Schützenverein, im Vorstand zweier Vereine aktiv beteiligt und natürlich in meiner SPD engagiert! Außerdem helfe ich, wenn ich die Zeit dazu finde, bei den „FairSorgern“ mit – eine wichtige Organisation, die Obdachlose täglich mit Essen versorgt.

Lohnt es sich, im Ehrenamt zu sein und würden Sie anderen Menschen dazu raten, sich ehrenamtlich einzusetzen?
Absolut, wie gesagt, es ist der Kitt der Gesellschaft und man bekommt unmittelbar ganz viel zurück! Ich sage immer, das Ehrenamt ist der Herzschlag der Mitmenschlichkeit.

HINTERGRUND: Ehrenamtatlas – So engagiert sich NRW

ahlbar: Die Ehrenamtlichen in NRW leisten freiwillige Arbeit im Wert von 19,14 Milliarden Euro jährlich. Das geht aus dem „Ehrenamtatlas – So engagiert sich NRW“ hervor, den WestLotto auf der Basis einer aktuellen forsa-Umfrage erstellt hat.
Warum macht sich WestLotto für das Thema stark? Die Basis: Das Lotto-Prinzip! Gelder fließen über den Landeshaushalt an gemeinnützige Organisationen, die für eine lebenswerte und vielfältige Gesellschaft sorgen. Unverzichtbar sind die vielen tausend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich in den Organisationen heldenhaft für ihre Mitmenschen einsetzen und deren Engagement oft unerkannt bleibt. Aus diesem Grund setzt sich WestLotto für ein starkes Lotto-Prinzip und die Stärkung des Ehrenamtes in NRW ein.
Die MEIN KURIER-Redaktion stellt die Aktivposten vor Ort – ihre Sorgen, Freuden und Projekte – vor. Den Ehrenamtatlas sowie Ergebnisse und Hintergründe zur repräsentativen forsa-Umfrage finden Sie hier: www.
ehrenamtatlas.de

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