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22. September 2023
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StartNachrichten„Geschichte zu den Bürgern bringen“: Ehrenamt im Steeler Archiv

„Geschichte zu den Bürgern bringen“: Ehrenamt im Steeler Archiv

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Das Steeler Archiv in der alten Ruhrauschule am Hünninghausenweg 96 ist allen Interessenten zugänglich. Es werden Gruppenführungen und Führungen für Schulklassen angeboten. Die Ehrenamtler im Archiv-Team haben es geschafft – nachdem sie vor vielen Jahren zunächst neben den Müllcontainern auf dem Dreiringplatz untergebracht wurden – sich und ihre Arbeit im Stadtteil zu etablieren. Wie funktioniert Ehrenamt im Dienste der Geschichte? Wie sehen die nächsten Ziele aus? Wir haben beim 1. Vorsitzenden Arnd Hepprich nachgefragt.

Wie lange sind Sie schon im Steeler Archiv-Team engagiert?
Ich bin Initiator – und Gründungsmitglied des seit 2006 bestehenden Vereins. Seit 2013 darf ich der 1. Vorsitzende sein.

Was waren die positiven und negativen „Highlights“ in dieser Zeit?
Das einzige Negative waren die letzten zwei Jahre, in denen wir pandemiebedingt keine Veranstaltungen anbieten konnten. Als Positives ist auf jeden Fall der Umzug in die Hausmeisterwohnung der alten Ruhrauschule 2012 zu nennen, wo wir auf einer Fläche von über 70 Quadratmetern einen großen Teil unserer Sammlungen untergebracht haben. Dazu ist es (mir) gelungen, in Verhandlungen mit der Stadt zu erreichen, dass Geschichtsvereine städtische Räume als Archivräume kostenfrei nutzen können. Profitieren können davon momentan wir und das Krayer Archiv. Positiv ist weiterhin die gute Vernetzung im Stadtteil sowie in der Essener und Ruhrgebiets- Geschichte-Szene. Auch die zahlreiche Unterstützung von Steeler Vereinen und Institutionen bei unseren Ausstellungen oder anderen Aktivitäten ist bedeutungsvoll, stellvertretend für Viele ist zu nennen: die ev. Gemeinde Königssteele, der Initiativkreis City Steele sowie die Steeler Bürgerschaft, das Seniorenstift St. Laurentius und die FFC-Stiftung.

Wie wird das Steeler Archiv von den Bürgern angenommen?
Sehr gut! Vor allem in den ersten Jahren waren die Steelenser nahezu „ausgehungert“ nach historischen Informationen zu ihrem Stadtteil. Das konnten wir im Laufe der Zeit immer besser befriedigen. Vor allem auch durch unser Credo: Wir müssen zu den Bürgern gehen und nicht warten, bis jemand vorbeischaut. So waren (und sind wir auch noch) Teilnehmer der verschiedensten Veranstaltungen auf dem Kaiser-Otto-Platz, u.a. Weihnachtsmarkt, früher Gourmetmeile. Wir konnten leerstehende Geschäfte und andere Veranstaltungsorte nutzen, um Ausstellungen zu präsentieren. Wir haben durch zahlreiche Vorträge bei den verschiedensten Vereinen und Gruppen die Idee unseres Geschichtsvereins in d Stadtteil tragen können, nach dem Motto „das ist unser aller Archiv“. Dadurch konnten wir bis heute unzählige Spenden an Fotos, musealen Gegenständen und Gedrucktem entgegen nehmen.

Lohnt sich in der heutigen Zeit noch ein so intensives ehrenamtliches Engagement?
Ja! Vor allem, da die Resonanz auf unsere Arbeit so groß ist – und wir in unserem Archiv-Team eine sehr gute und freundschaftliche Arbeitsatmosphäre haben. Es ist ja alles freiwillig – und viele Leute bringen viele Ideen, so lebt unser Archiv!
Gibt es genug Neuzugänge im Archiv-Team?
Fast alle, die sich für eine Mitarbeit entscheiden, kommen nach ihrer beruflichen Lebenszeit zu uns. Vorher bleibt für die meisten keine Zeit dafür. Wir haben so alle ein bis zwei Jahre einen Neuen, der aktiv wird und in unsere Gruppe passt

Wie könnten Politik und Verwaltung das Ehrenamt noch besser unterstützen?
Wir haben eigentlich größtenteils positive Erfahrungen gemacht, die Bezirksvertretung hat uns oft finanziell bei Projekten unterstützt, ebenso der LVR. Auch in den meisten Verwaltungen ist man aufmerksam und hilfsbereit.

Warum wurde jüngst am Grendplatz eine weitere Archiv-Infotafel a