Lange sah es danach aus, als würde den Überruhrer Handballern am Sonntagabend die große Überraschung gegen den Spitzenreiter aus Haan gelingen. Die Gastgeber aus Essen starteten mit einer überragenden Abwehr und einem gut aufgelegten Dominik Sieberin dahinter im Tor. Der Innenblock um Kay Sodys und Philipp Pöter stand ein ums andere Mal goldrichtig und machte Keeper Sieberin hinter ihnen das Torwartspiel zu Beginn des Spiels leicht. So mussten die Jungs von der Ruhrhalbinsel in der 25. Minute erst den fünften Gegentreffer hinnehmen. Wermutstropfen hingegen war zu diesem Zeitpunkt des Spiels, dass man selbst erst acht Tore erzielt hatte und sich nicht schon höher absetzen konnte. Bis zur Halbzeit kam etwas mehr Hektik ins Spiel des HSV, zwei Zeitstrafen und Gegentreffer unmittelbar vor der Pause sorgten für die 9:10-Führung der Gäste.
Hektische Schlussphase
Das Trainerduo Bülten/Ridder fand in der Pause scheinbar die richtigen Worte und taktischen Mittel, denn trotz der doppelten Unterzahl zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich der Ligaprimus nicht absetzen – im Gegenteil: In der 36. Minute gingen die Gastgeber wieder mit 15:14 in Führung. Mit einer weiterhin soliden Defensivleistung und mittlerweile Christian Ridder im Tor, der sein Team ebenfalls mit wichtigen Paraden in Führung hielt, stand es in der 56. Minute 23:21 für den HSV. In der Schlussphase wurde das Spiel erneut zunehmend hektischer. Auch hier ließen die Überruhrer sich „von Entscheidungen der Schiedsrichter negativ beeinflussen“, so Trainer Bülten. Bülten weiter: „Am Ende ein extrem bitteres Ergebnis. Wir haben uns leider nicht für den Aufwand, den wir betrieben haben, belohnt. Wir haben durch die angesprochenen Entscheidungen der Schiedsrichter aufgehört, unsere Stärken weiter auszuspielen. Da müssen wir lernen, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Hektik zu verfallen. Es ist sehr ärgerlich, nicht gegen den angeschlagenen Tabellenführer gewonnen oder zumindest unentschieden gespielt zu haben.“ In den letzten Minuten gelang dem HSV kein weiterer Treffer und ein Strafwurf für die Gäste wenige Sekunden vor Schluss, ausgehend von einem Freiwurf aus der eigenen Hälfte der absichtlich unterbunden worden sein soll, entschied das Spiel zu deren Gunsten – zum 23:24 Endstand.
Tore HSV Überruhr: Sieberin, Ridder; van der Heuvel (4), Eller (4), Plaumann (4), Batz (3), Sodys (2), Sprick (2), Thomas (1), Reimann (1), Pöter (1), Lorenz (1), Hasselbach, Schlicht.