Das „41. Politische Aschermittwochs-Fischessen“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Essen stand unter dem Motto „Der Wels in der Brandung“. Dabei wurde den über 80 Gästen im Kurt-Schumacher-Zentrum in Überruhr rasch klar, dass die AWO damit ausdrücken will, dass man sich als „Fels in der Brandung“ sieht, wenn es um die Wahrung des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft geht. Von ihren Prinzipien Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit will der Sozialverband auch in herausfordernden Zeiten nicht abweichen.
Kritik am Sparpaket der NRW-Landesregierung
Im Gegenteil: AWO-Präsidiumsvorsitzender Klaus Persch kritisierte scharf die von der schwarz-grünen NRW-Landesregierung geplanten Kürzungen im sozialen Bereich, von denen Hendrik Wüst und Co. nach entsprechenden Protesten vor dem Landtag schon teilweise wieder zurückgerudert sind. Wer bei sozialen Beratungen, Familienhilfen, Integrationsprojekten und Kitas den Rotstift ansetze, der setze auch die soziale Infrastruktur und den Zusammenhalt der Gesellschaft aufs Spiel.
Moderiert von den AWO-Vorständen Claudia Osterholt und Oliver Kern ging es dann weiter mit Gastrednerin Julia Klewin, der SPD-OB-Kandidatin für die Kommunalwahl. Die Lehrerin zitierte aus der Essener Kriminalitätsstatistik, laut der 20 Prozent der Straftäter Kinder und Jugendliche sind. Man habe es als Stadtgesellschaft nicht geschafft, diesen jungen Menschen eine Heimat zu bieten, ein Wohlfühl- und Miteinander-Gefühl. Klewin betonte: „Ich weiß, dass die AWO unermüdlich dafür eintritt, dass es diesen Menschen besser geht. Heimat entsteht da, wo Sie sich engagieren. In den Kitas, den Jugendhäusern, den Beratungsstellen, den Pflegeeinrichtungen und den Seniorenclubs.“
Gastredner Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, mahnte an, dass die Probleme der sozialen Institutionen in der aktuellen politischen Diskussion gar nicht mehr vorkommen würden, und dass gerade dieses wichtige Engagement gefördert werden müsse.
Schauspielerin und Sängerin Veronika Maruhn versetzte die Gäste dann musikalisch in die Gründungszeit der Essener AWO, die 1920er-Jahre, zurück. U.a. sang sie vom „kleinen, grünen Kaktus“, der eben auch stechen und sich wehren kann. Nach diesem Fischessen bleibt festzustellen, dass die AWO Essen das auch kann und sicher noch viel mehr, wenn es um das Eintreten gegen soziale Ungerechtigkeit geht. Fotos: Janz











