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Essen
16. Juni 2025
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Matthias Hauer, neuer Parlamentarischer Staatssekretär der CDU: „Essen ist mein Zuhause“

Der Essener CDU-Bundestagsabgeordnete (MdB) Matthias Hauer steht in Berlin vor einer neuen großen Aufgabe. Der 47-Jährige, seit zwölf Jahren MdB für den Essener Mitte-Süd-Wahlkreis, wurde zum Parlamentarischen Staatssekretär im neu zugeschnittenen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt ernannt.
Welche Veränderungen bringt das für ihn beruflich und privat mit sich?
Welchen Herausforderungen muss er sich nun stellen? Wir haben nachgefragt.

Glückwunsch! Hatten Sie schon lange vorher gewusst, dass Sie für diese neue Funktion auf der Liste standen?
Matthias Hauer: Wer als Parlamentarischer Staatssekretär vorgesehen ist, hat das in der Regel am Vortag oder am Tag der Veröffentlichung der Entscheidung erfahren und so war es auch bei mir.

Wie läuft das – ruft Friedrich Merz dann persönlich an?
Ja, Friedrich Merz hat mich dazu angerufen und gefragt, ob ich die Aufgabe im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt übernehmen möchte.

Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht sind Sie doch eher ein „Zahlenmensch“. Wie gelingt der Umschwung zu Themen wie u.a. Mikroelektronik, Energie-Mobilität und Raumfahrt?
Es hat mich sehr gefreut, dass mir aufgrund meiner bisherigen parlamentarischen Arbeit – sowohl im Finanzausschuss als auch im Ausschuss Digitale Agenda – die Aufgabe zugetraut wird. Mit vielen der Themen hatte ich schon Berührung – etwa durch meine Ausschussarbeit oder durch meine parlamentarischen Anfragen.
Natürlich ist bei jeder neuen Aufgabe eine gute Einarbeitung elementar wichtig. Aber es lohnt sich: Das neue Ministerium ist ein echtes Zukunftsministerium – und gerade jetzt brauchen wir wieder mehr Leidenschaft für Innovation und Mut zum Fortschritt.
Das Amt ist eine wichtige Verbindung zwischen Parlament und Regierung: Es geht um Vertretung der Ministerin, Beantwortung von Anfragen, Umsetzung politischer Vorhaben und Dialog – mit Wissenschaft, Unternehmen und Öffentlichkeit.
Kurz gesagt: zuhören, erklären und gestalten. Das traue ich mir zu.

Ist man als Parlamentarischer Staatssekretär dann noch intensiver in Berlin eingebunden und noch weniger zu Hause bei der Familie und im Wahlkreis?

Meine Heimat im Essener Süden trage ich immer im Herzen – auch wenn sich die inhaltlichen Schwerpunkte meiner Termine ändern und auch mehr Auswärtstermine dazukommen. Kettwig ist mein Lebensmittelpunkt und unser Zuhause – hier lebe ich mit meiner Familie, die mich wahnsinnig stark unterstützt. Sonst wäre eine solche Aufgabe gar nicht möglich. Unabhängig vom jeweiligen Amt bleibt für mich als Bundestagsabgeordneter klar, dass ich mich voll und ganz für Essen und das Ruhrgebiet einsetze. Die Wähler haben mich zum vierten Mal direkt in den Bundestag gewählt und diesem Vertrauen will ich gerecht werden.

Einmal laienhaft gefragt: Sind diese Staatssekretär-Posten nicht immer auch ein Schleudersitz, wenn’s im Ministerium mal nicht so funktioniert?
Ich sehe vor allem Chancen statt Schleudersitz: Forschungsergebnisse sind der Rohstoff, den wir in Deutschland brauchen und damit auch der Motor für Wohlstand. Es geht um Arbeit an Zukunftsthemen – an den Technologien von morgen. Deutschland hat enormes Potenzial und das sollten wir heben und sichtbar machen. Die neue Aufgabe ist eine Herausforderung, die ich voller Demut und Vorfreude angehe.

Auch, wenn Sie es bestimmt nicht mehr hören können: Das mit der Kanzlerwahl ist ja eher semi-gut gelaufen. Steht man jetzt als CDU-Politiker unter einem besonderen Erfolgsdruck?
Friedrich Merz hat bei der Bundestagswahl den Regierungsauftrag und im Bundestag im 2. Wahlgang die nötige Kanzlermehrheit erhalten, darauf kommt es an. Wir müssen nun dafür sorgen, dass der Politikwechsel gelingt und die Menschen das auch wahrnehmen. Das gilt für die Themen Wirtschaft und Migration, aber eben nicht nur für diese Themen. Der Staat muss besser funktionieren, damit es mit Deutschland wieder vorangeht. Das erwarten nicht nur viele Menschen, sondern das erwarte auch ich selbst. Und diesen Erfolgsdruck empfinde ich als sehr konstruktiv.

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