Im Katastrophenfall gut und richtig zu reagieren, das kann man ab sofort in einem eigenen Kurs des Arbeiter-Samariter-Bundes Ruhr lernen. Die Premiere der Kursreihe stieß bereits auf reges Interesse.
Eine Spaziergänger-Gruppe des „Willst Du mit mir geh‘n“-Projektes der Stadt Essen hatte sich bei Kursleiter Sven Kottenberg angemeldet, um sich in gut 90 Minuten auf den „Ernstfall“ vorbereiten zu lassen.
Und der liegt vielleicht näher, als man es sich auf den ersten Blick vorstellen kann. Dabei muss man nicht in die Ferne schweifen – das letzte heimische Hochwasser liegt nur knapp eineinhalb Jahre zurück. Zwar hielt sich 2021 die Zerstörung in Essen im Vergleich zu den Gebieten im Ahrtal in Grenzen, in den Stadtteilen Kupferdreh, Werden und Kettwig entstanden allerdings erhebliche Schäden. Und es hätte auch ganz anders ausgehen können.
Oder sollte – was zum jetzigen Zeitpunkt niemand ausschließen kann – im Winter der Strom über einen längeren Zeitraum ausfallen … was kann man tun, wenn die Lichter ausgehen?
„Das Telefon ist tot, die Heizung springt nicht an, warmes Wasser fehlt, der Computer streikt, das Licht ist weg. Bei einem Stromausfall funktionieren die einfachsten Dinge nicht mehr. Umso wichtiger ist es, vorab mit der richtigen Ausrüstung für Alternativen zu sorgen“, erklärt Kottenberg.


„Bei einem Stromausfall kann außerdem überlebenswichtige Infrastruktur ausfallen, etwa das Leitungswasser in mehrstöckigen Häusern, da viele Wasserpumpen elektrisch betrieben werden. An Tankstellen gibt es keinen Treibstoff, da die Pumpen in den Zapfsäulen nicht mehr laufen. Mobiles Netz und Internet fallen aus. Die Kassen in Supermärkten funktionieren nicht mehr, genauso wie die Kühltruhen und Eingangstüren. Geldautomaten geben den Dienst auf und ein Großteil des öffentlichen Nahverkehrs steht still.“
Einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser zu Hause zu haben ist daher eine gute Idee. „Zwei Liter Wasser pro Tag und Person sollte man rechnen. Auch Taschenlampen, Kerzen, Feuerzeuge – gelagert an einem Ort, den sie zur Not auch im Dunklen finden – sind wirklich eine gute Maßnahme.“
„Wir haben uns einen Camping-Kocher angeschafft“, wirft eine der Teilnehmerinnen ein. Kottenberg ist beeindruckt. „Super – das ist eine sehr gute Idee. So kann man sich zumindest eine Kleinigkeit warm machen!“ Wichtig sei auch, sich über die aktuelle Situation informieren zu können. „Fernsehen, Internet – das fällt alles aus. Radio ist sicher eine Möglichkeit – da gibt es beispielsweise im Campingbedarf Radios mit einem Akku, den man auch mit einer Kurbel aufladen kann.“ So könne man sich auf dem Laufenden halten.
Diese und viele weitere Tipps und Anleitungen, die im Ernstfall den Unterschied machen können, gibt es in dem neuen Kurs des ASB. Interessierte können sich für weitere Informationen mit Sven Kottenberg in Verbindung setzen – entweder telefonisch unter 0201/ 87 00 174 oder per E-Mail an ehsh@asb-ruhr.info.